ORBID – BBS Industrie 4.0

Leitung:  Kora Hansen
E-Mail:  hansen@ibm.uni-hannover.de
Jahr:  2019
Förderung:  Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung
Laufzeit:  01.12.2019 – 30.11.2022
Ist abgeschlossen:  ja

Beschreibung

Ziel des Projektes ist es, Bedingungen für das Gelingen guten Unterrichts in berufsbildenden Schulen unter dem Einfluss von Digitalisierung zu untersuchen und transferfähige Konzeptionen für die Gestaltung von Unterrichtskonzepten für Industrie 4.0-Kontexte zu entwickeln.

Durch die Durchdringung der Digitalisierung in Industrie und Handwerk verändern sich die pädagogischen und didaktischen Konzepte für den Unterricht. Dieser ist so zu gestalten, dass Kompetenzen für die System- und Prozessintegration sowie –beherrschung in verschiedenen beruflichen Handlungsfeldern entwickelt werden können. In der Folge werden nicht nur zuvor enger gefasste technologische Grenzziehungen aufgehoben (z. B. zwischen Mechanik, Elektronik und Informationstechnik), sondern auch Abgrenzungen zwischen einzelnen Berufen und Berufsfeldern. Gemeinsame Projekte und neue Unterrichtskonzepte in der gewerblich-technischen Berufsbildung zur Entwicklung eines umfassenden Prozess- und Systemverständnisses werden erforderlich und können nicht mehr mit tradierten Ansätzen für die Unterrichtsorganisation und das Schulmanagement umgesetzt werden.

Es soll der Frage nachgegangen werden, welche Veränderungen in der Organisation von Lernen, Unterricht und Schulgestaltung notwendig werden, welche Bedingungsfaktoren und Merkmale dafür auszumachen und welche Handlungsstrategien für berufsbildende Schulen zielführend sind, um für Industrie 4.0-Kontexte auszubilden. Für die Untersuchung sollen Veränderungsprozesse in Unterricht und berufsbildender Schule empirisch erhoben und dafür ein methodisches Gerüst geschaffen werden. Ziel ist, Bedingungen für das Gelingen guten Unterrichts im Kontext von Industrie 4.0-Umgebungen zu schaffen. Zu erarbeitende konzeptionelle Vorschläge sollen auf andere berufsbildende Schulen übertragbar sein, werden aber anhand von Entwicklungsprozessen im Berufsbildungszentrum Dr. Jürgen Ulderup (BBZ Diepholz) empirisch untersucht.

Zielgruppe

Lehrkräfte beruflicher Schulen, die in gewerblich-technischen Industrieberufen mit Industrie 4.0-Anforderungen unterrichten.

Forschungsschwerpunkte/ Fragestellung

 Folgende Forschungsschwerpunkte und Fragestellungen stehen im Mittelpunkt:

  • Welche Anforderungen werden an berufsbildende Schulen durch die Einführung von Industrie 4.0 in Unternehmen gestellt?
  • Wie können schulische Beiträge für Zusatzqualifikationen der 2018 teilnovellierten industriellen Berufe aussehen?
  • Welche Schwerpunkte sind im Unterricht zu setzen, damit Auszubildende Kompetenzen für Industrie 4.0-Herausforderungen entwickeln können?
  • Welche gemeinsamen und berufs- bzw. berufsfeldspezifischen Unterrichtskonzeptionen und Organisationsformen für den Unterricht erweisen sich als zukunftsweisend?
  • Wie ist eine Didaktik für die Digitalisierung auszugestalten?

Innovation

Ausgangspunkte bilden theoretische Analysen der didaktischen und schulorganisatorischen Herausforderungen durch Industrie 4.0 einerseits und empirische Erhebungen bestehenden Unterrichtsgeschehens in berufsbildenden Schulen andererseits. Dabei sollen partizipative Ansätze für Lösungen gefunden werden. Als Entwicklungsansatz dienen Konzeptionen der Handlungsforschung und für die Erhebung der unterrichtsbezogenen Wirkungen sollen Ansätze für unterrichtsbezogene Kompetenzanalysen entwickelt werden.

Förderung

Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung

Ergebnisse

Es wird angestrebt, ein Promotionsvorhaben mit dem Projekt umzusetzen und so systematische Erkenntnisse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung für die Digitalisierung in berufsbildenden Schulen zu gewinnen. Ergebnisse sollen berufsbildende Schulen in die Lage versetzen, geeignete Organisationsformen zu finden und umzusetzen sowie didaktische Innovationen für den Unterricht zu entwickeln.